Bis Mitte des 19. Jahrhundert sind Forschende noch davon ausgegangen, dass die Tiefsee unbelebt ist. Im Mittelmeer konnten damals unter 600m keine Tiere mehr nachgewiesen werden. Die Tiefsee des Mittelmeers ist nämlich eher spärlich besiedelt. Außerdem rutschten den Forschenden die vielen kleine Tiere einfach durch ihre grobmaschigen Netze und Fallen.
Forschende haben zwei Milliarden DNA-Proben ausgewertete und kamen zum Ergebnis: Auch heute sind ca. 2/3 aller Tiefseelebewesen unbekannt. Doch weiß man, dass hier eine große Artenvielfalt existiert. Die Tiefsee ist sogar das größte Ökosystem der Erde, da sie ca. 90% des belebten Raumes der Erde enthält.
Viele Tiefseeorganismen haben erstaunliche Anpassungen entwickelt, um unter den extremen Bedingungen zu überleben. Dazu gehört Biolumineszenz, die Fähigkeit von Lebewesen, Licht zu erzeugen. Sie ist in der Tiefsee weit verbreitet.
Viele Tiefseeorganismen nutzen diese erstaunliche Eigenschaft zur Orientierung, Kommunikation oder Jagd. Zum Beispiel nutzt der Korallenfisch leuchtende Organe unter seinen Augen, um Partner und Beute anzulocken sowie um den eigenen Sehvorgang zu unterstützen.